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Archive for the ‘Baltic’ Category

Mehr Fotos unter:

http://fotki.lv/lv/noskumusi/679519/
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Letten lieben Moosbeeren !

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Eine der Beerensorten, die Letten besonders gerne mögen,

die aber in Deutschland fast unbekannt ist, ist die Moosbeere.

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Moosbeeren haben einen ganz besonderen, bitteren Geschmack.

Der kommt vom hohen Anteil an Vitamin C  und anderen Säuren.

Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe werden Moosbeeren traditionell als

eine Art Medizin betrachtet, die gegen Krebs u.a.m. helfen soll.

Das ist sicher alles andere als erwiesen – Tatsache ist es aber,

daß sie ausgezeichnet schmecken !

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Die Moosbeere wächst bevorzugt, wie ja schon die Name sagt,

in Moorgebieten. Der hochdeutsche Name „Moosbeere“ basiert

dabei an der, wie ich erfahre, eher süddeutschen Benennung

„Moos“ für „Moor“. Moore sind auf der Nordhalbkugel bis etwa 71°

nördlicher Breite zu finden, besonders häufig aber im Baltikum,

in Skandinavien,  im nördlichen Rußland sowie in Japan. Verwandte

Formen gibt es auch in Nordamerika, wo die sog. „Cranberry“ gar

industriell genutzt und dann auch nach Europa exportiert wird.

In Deutschland ist die Moosbeere dagegen viel seltener.

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Auf Lettisch heißt sie „dzērvene“. „Dzērvene“ kommt vom Wort

„dzērve“ – Kranich. Wahrscheinlich rührt dieser Name daher,

daß Kraniche gerne in Mooren leben und diese Beeren fressen.

Interessant ist, daß auch auf Niederdeutsch diese Beerenart z.T.

Kraanbeere, Kranbeere oder auch Krammbeer/n genannt wird –

was sich ebenfalls auf den Kranich bezieht. Vielleicht haben wir

Letten hier aus dem Deutschen übersetzt ?!  Das kommt oft vor.

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Moosbeeren werden in Lettland sozusagen für alles verwendet:

zur Herstellung von Getränken, als Obst für Kuchenauflagen,

als Einlage in Joghurts, ja selbst in Schokolade (Lettland hat da

viele nationale Rezepte, die die Industrie sonst verschmäht).

Wir Letten essen sie auch gerne ohne alles andere roh und pur.

Ein deutscher Freund meinte aber nach einem ersten Versuch,

daran müsse man sozusagen von der Kindheit an gewöhnt sein –

ein normaler Mensch könne sie wohl nur als Zutat verwenden.

Fast jeder Lette hat welche in seinem Kühlschrank eingefroren

– auch in meinem Kühlschrank sind immer welche zu finden !

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Neben der Wildform gibt es auch kultivierte große Moosbeeren,

die aber deutlich anders als ihre wilden Verwandten schmecken.

Manche Menschen versuchen daher, in ihrem Garten aus dem

Moor mitgebrachte Beeren anzupflanzen – nicht immer mit Erfolg.

Andere, die gar nicht selber sammeln, kaufen von den Sammlern.

Und für die gesammelten Moosbeeren sollen in Lettland die Preise

im Schnitt höher sein als irgendwo sonst in Europa. Erstaunlich !

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Sobald der Herbst da ist, ziehen die Letten in den Wald, um dort

Pilze und Beeren zu sammeln – und mit allergrößter Leidenschaft

ins Moor, denn hier warten garantiert die Moosbeeren auf sie !

Diese alte Tradition ist bis heute ungebrochen: Auch die großen

lettischen Weltnetz-Portale schmücken ihre Seiten über und über

mit Moosbeeren, sobald die Saisaon angebrochen ist !

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Die Letten haben zumeist keine Angst, sich im Moor zu bewegen –

auch wenn es naß ist und der Boden unter den Füßen schwankt.

Wahrscheinlich erinnern sie sich an Erfahrungen ihrer Kindheit,

denn die Kenntnisse über das Moor werden von einer Generation

auf die andere weitergegeben – die Letten sind ein Volk des Moors.

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In sowjetischen Zeiten hat man auch das Sammeln reglementiert:

So wurden Jahr für Jahr irgendwelche Termine bekanntgegeben,

ab denen man ins Moos gehen durfte. Offiziell sollte so die Ernte

von zu jungen Beeren verhindert und ein optimaler Ernteertrag

gesichert werden. Wahrscheinlich war es aber eine reine Schikane.

Wenn dann der langerwartete Tag gekommen war , strömten ganze

Busladungen von Menschen in siedlungsnahe Moore und richteten

durch ihren konzentrierten Auftritt leider erhebliche Schäden an.

Deshalb hat man nach einigen Jahren dieses Verfahren auf- und

die Zeit des Beerensammelns wieder freigegeben – immerhin !

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Eine der typischen Erinnerungen aus meiner Kindheit ist es,

mit den Eltern ins Moor zu gehen und Beeren zu sammeln.

Natürlich habe ich als Kind nicht genügend Geduld gehabt,

um den ganzen Tag im Moor zu sein und fleißig zu sammeln.

Hinzu kam, daß meine kindliche Nase die im Moor oftmals

herrschenden, eher üblen Gerüche nicht ertragen konnte…

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Nach vielen Jahren Pause bin ich aber im  letzten Herbst doch

wieder in Moor gegangen. Ich wählte ein kleines Moor unweit

der estnische Grenze, denn es sah so aus, als würde niemand

diesen Platz kennen.  Tatsächlich wuchsen hier viele Moosbeeren

– dicht an dicht. Der Boden war glücklicherweise ziemlich trocken,

und überdies schien die Sonne den ganzen Tag, was hier im Norden

nicht immer selbstverständlich ist. So verbrachte ich einen langen

Tag im Moor – bei herrlicher Waldluft und warmer Herbstsonne,

und bis zum Abend hatte ich fast 13 Liter Beeren gesammelt !

Die füllen jetzt meinen Kühlschrank und locken in die Küche…

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Übersetzung: Thomas W. Wyrwoll

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Gummistiefel  –  eine rare Ware
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Die aktuellste Ware ist zur Zeit in Lettland – der Gummistiefel !

Die Verkäufer berichten, die Leute kauften sie wie verrückt…

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Warum denn gerade jetzt Gummistiefel verkauft werden ?!

Die Antwort läßt sich leicht finden – direkt auf der Straße…

Überall liegen dort Haufen von schmelzendem Schnee,

überall ist es naß, und bei einem solchen Wetter gibt es

für die Füße nichts besseres als solide Gummistiefel.

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Eine Kollegin, die sonst Wert auf stilvolle Kleidung legt,

trägt nun gelbe Gummistiefel mit einem Blumenmuster,

eine andere sonst auch sehr modebewußte einfache grüne –

weil in ihren Größen keine anderen zu bekommen waren.

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Auch ich laufe dieser Tage in solchen Gummistiefeln umher

– und meine Füße bleiben immer trocken und damit warm !

Meine Stiefel sind sogar schöner als die meiner Kolleginnen

– ich mußte sie zum Glück nicht erst in letzter Minute kaufen,

denn ich hatte noch welche aus dem Vorjahr…

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In vielen Läden sind die Gummistiefel komplett ausverkauft !

Die Verkäufer machen sich inzwischen bereits darüber Sorgen,

was passieren wird und wie sie mit den Kunden umgehen sollen,

wenn wirklich in ein paar Wochen der echte Frühling kommen

und der Schnee dann richtig zu schmelzen beginnen wird…

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Übersetzung: Thomas W. Wyrwoll

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Mein Empfehlung:

http://baltbuch.blogspot.com/

Baltische Bücher – Lesenswertes aus Estland, Lettland & Litauen

Dieser Blog stellt ins Deutsche übersetzte Publikationen aus Estland, Lettland und Litauen vor. Gleichzeitig werden Publikationen deutschsprachiger Autorinnen und Autoren mit estnischen, lettischen oder litauischen Themen einbezogen.

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Die Kapelle im Rigaer Flughafen

Wenn ich auf Reisen gehe oder Freunde bei ihrer Abreise aus Lettland begleite,

besuche ich die Kapelle im Rigaer Flughafen. Dort bete ich, spreche mit Gott…

Ich bitte Ihn dann, daß Er mich bzw. meine Freunde auf der Reise beschützt.

Ich danke Ihm für den Besuch der Freunde, verabschiede mich von ihnen –

und bete, daß Er uns Seinen Segen auch für die Zeit unserer Trennung schenkt.
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Die Kapelle spricht mich an – mit ihrer Stille, ihrer Einfachheit und ihrem Licht.
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Die Kapelle ist ein Ort der Stille. Im Flughafen wabern verschiedene Geräusche,

Leute laufen umher, aber hier herrscht Stille. Man hört seine Innere Stimme.

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Die Kapelle ist einfach und schön – und in meiner Lieblingsfarbe gehalten: grau.

Ihre steinernen Wände erinnern an die Katakomben, in denen sich die Christen

im Alten Rom trafen. Direkt auf die graue Wand ist in schwarz ein Bild gemalt:

„Maria mit dem Jesuskind“. Es stammt vom lettischen Künstler Maris Subacs,

der durch seine minimalistischen Graphiken bekannt wurde.

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Die Kapelle ist ein Ort des Lichts, das aus einem Glasfenster an der Decke fließt.

Bei Regen spielt das Wasser auf dem Glas und bildet eine Vielzahl von Mustern.

Das Licht des Himmels sendet uns seine Zeichen, will mit uns sprechen.

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Man ist hier fernab von der hektischen Welt eines internationalen Flughafens

– und begegnet auch fast nie einem Menschen. Vielleicht kommt niemand her,

weil der Weg hierhin unbekannt ist ?  Aber der Weg ist an sich ziemlich einfach

– nahe bei den Hauptschaltern von AirBaltic gibt es ein gut sichtbares Schild,

bei dem man nur die Treppe hinaufsteigen und eine Brücke überqueren muß.

Dann ist man da – und kann mit Gott sprechen.

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Besucht die Kapelle – sie ist sicher ein guter Ausgangspunkt für Eure Reise !

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Übersetzung: Thomas W. Wyrwoll
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Fotos: http://fotki.lv/lv/noskumusi/503281/

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Fehlt es Euch in Eurem grauen Alltagsleben an Farben und Lebensfreude ?!

Dann empfehle ich Euch einen besonderen Besuch in den Weiten Lettlands…

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Von Riga aus müßt Ihr in Richtung Estland fahren, über Allendorf (lett.: Aloja)

bis nach Braslava. Eine schlechte Landstraße führt zum Hof von Karlis Lusis,

die, wie das für Lettland typisch ist, sogar einen eigenen Name trägt: Štākas.

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Am Tor zum Hofeingang sitzt ein komischer Hase – oder ist es ein Teufel ?!

Wenn Ihr hier seid, wird der Künstler zu Euch herauskommen und Euch in

seinen Ausstellungsraum begleiten. In einer kleinen Hütte in einer Hofecke

sind in Regalen bestimmt hunderte von bunten Figuren aus Holz ausgestellt:

Menschlein, Tierlein und kleine Fabelwesen – alles ausgesprochen bunt !!!

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In manchen der Figuren sind sogar führende lettische Politiker zu erkennen.

Nun, sie haben Karlis Lusis zwar nicht Modell gestanden, aber er kennt sie gut

– aus dem Fernsehen.

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Zur sonst braungrauen, im Winter auch weiß-schwarzen Landschaft Lettlands

stehen diese wunderlich-farbigen Figuren in einem eigentümlichen Kontrast…

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Einen besonderen Vorzug hat die Ausstellung gegenüber denen in Riga zudem:

Man kann das, was einem am besten gefällt, sogar mit nach Hause nehmen !!!

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Karlis Lusis wurde 1937 geboren und hat beruflich als Mechaniker gearbeitet.

Irgendwann entdeckte er, daß er sehr hübsche Eßloffel aus Holz basteln kann.

Sein nächster Schritt in Richtung Kunst waren dann seit 1996 diese Holzfiguren.

Meist sind sie 20 bis 30 cm hoch, manche aber auch schon einen ganzen Meter !

Sie ähneln sehr der weithin bekannten polnischen oder litauischen Volkskunst,

die die gelehrten Kunstwissenschaftler gemeinhin als „Naive Kunst“ bezeichnen

– aber davon hat Karlis Lusis noch nie etwas gehört.

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In Sommer hat Karlis Lusis leider keine Zeit für seine Kunst, denn dann muß er

weiter auf dem Acker arbeiten oder Nachbarn helfen. Die langen Winterabende

aber gehören bei ihm der Kunst. Wenn dann wieder der Frühling gekommen ist,

kann man davon ausgehen, daß der kleine Ausstellungraum in seiner Hofecke

wieder ein paar neue Bewohner gewonnen hat…

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Übersetzung: Thomas W. Wyrwoll

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Zwischen dem Christfest und Neujahr hatte ich eins meiner schönsten Erlebnisse in der letzten Zeit. Das war ein Gottesdienst in einem Kirchlein auf dem Lande, in Pernigel (lettisch: Liepupe), wo Münchausen geheiratet hatte – am Sonntag um die Mittagszeit. Einer der Gründe, weshalb ich dorthin gefahren bin, war der, daß ich gehofft hatte, daß es dort wärmer sein würde als in meiner Kirche. Doch in der Kirche erwartete uns eine unangenehme Überraschung – der Strom war weg, und mit ihm auch die Heizung. Draußen war es sehr kalt, und die Temperatur in der Kirche unterschied sich nicht wesentlich von der draußen. Im Gotteshause wurden Kerzen angezündet, und je weiter die Sonne unterging, um so dunkler und immer dunkler wurde es in der Kirche. Das Wasser im Taufbecken war gefroren, und beim Singen der Lieder wurde der Atem der Teilnehmer des Gottesdienstes sichtbar. Der Pfarrer behielt bei der Predigt die Handschuhe an, damit ihm die Finger nicht völlig abfrieren und bei der Austeilung des Abendmahles ganz steif würden. Doch weshalb nannte ich  zu Beginn meines Beitrages diesen Gottesdienst eins der schönsten Erlebnisse in der letzten Zeit ?  Obwohl es innen und außen sehr kalt war, erwärmte uns eine herzliche Wärme. Außer dem Pfarrer und dem Organisten waren nur sieben Menschen in der Kirche, die zusammenrückten. Man reichte mir von hinten eine Wärmflasche, die man auf dem Schoß behalten konnte, um sich zu wärmen. Den Friedensgruß unterstrichen das Lächeln und herzliche Umarmungen. Die Lieder erklangen besonders flott, denn die elektronische Orgel konnte aus den bekannten Gründen auch nicht gespielt werden. Bei dem Singen bewegten wir uns etwas mit, um uns damit auch etwas Wärme zu machen. Bei den Lesungen nahm der Lektor das Lektionar vom Pult und ging näher an das Fenster heran, um etwas mehr Licht zu haben. Wir freuten uns über den ungewöhnlichen  Glanz der vielen kleinen Kerzen. Beim Verlassen der Kirche sagte eine Frau ganz bescheiden zum Pfarrer: „Danke für den Gottesdienst“, und fügte zögernd hinzu: „Einen etwas wärmeren Raum hätte ich mir doch gewünscht.“ Das brachte uns alle zum Lächeln.

Übersetzung: Johannes Baumann

Pernigel

Etwa 20 km westlich von Lemsal (Limbaži) erhebt sich auf einem kleinen anmutigen Hügel, neben der Fernverkehrsstraße Riga – Reval (Tallinn), die lutherische Kirche von Pernigel (Liepupe) (l783). Diese Landkirche fesselt uns mit ihrer ungewöhnlichen Struktur, bei der die Querrichtung dominiert. Der Haupteingang und der Glockenturm befinden sich an der breiteren Seite des Baus. Auf diese Weise erhielt man eine geräumige Gemeindehalle mit der Altarkanzel gegenüber dem Eingang, so daß der Eindruck entsteht, als ob der Pastor bei der Predigt unter den Betenden weilt.
Im fruchtbaren Unterlaufbecken der Liepupe, etwa 2 km östlich der Kirche, erstrecken sich die Felder des ehemaligen Guts Duntern. Das Wohngebäude (1751) ist ein typischer Barockbau, dessen Komposition einen kubischen einstöckigen Baukörper darstellt, der durch Seitenrisalite, das Mezzanin und durch das Mansardendach ergänzt wird.

http://www.tournet.lv/page.php?id=1406 (leicht verändert)

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Die jetzige Alksnaju iela (Erlenstraße) – ihr letzter offizieller deutscher Name lautete „Reformatorenstraße“ – ist eine des ältesten Straßen Rigas. Und ich habe die Ehre, diese Straße ziemlich gut zu kennen: Mein Büro liegt hier !  Früher wohnte ich sogar eine ziemlich kuriose Zeit lang an diesem kleinen Altrigaer Gäßlein. Es ist immer ein schönes Erlebnis, hier morgens spazieren zu gehen, meist mit der Kamera in der Hand, und zu sehen, wie sich die Sonne in all den kleinen Fensterlein und Fenstern widerspiegelt, wie ihre Strahlen von einem Ende der Straße zum anderen wandern. Auch der Schnee wirkt in dieser Umgebung in ganz eigener Weise. An dieser Straße wohnen und arbeiten besondere Menschen, denn hier befinden sich das Foto-, das Kino- und das Sportmuseum, das Lutherische Jugendzentrum und die Reformierte Kirche – eine echte Film-Szenerie !  Die Reformatorenstraße liegt nahe des Rigenser Hauptbahnhofs, bei den Rigaer Markthallen, neben der Marstall- (Marstalu iela) und der Weber-Straße (Audeju iela), unweit von zahlreichen großen Hotels – aber dennoch weiß kaum jemand, wo sich diese wundervolle Straße befindet. Sie ist mein kleines Geheimnis in Alt-Riga.

Übersetzung: Thomas W. Wyrwoll

Vizma Belševica  |  Motiv aus der Geschichte Lettlands: Alt-Riga

Winde wüten. Winde heulen. Riga schweigt.
Es schweigen die steinernen Frauen, die entblößten.
Es schweigen die Wappentiere.
Es schweigen die Türme. Auf den Turmspitzen
schweigen die Wetterhähne.

Winde tosen. Winde brüllen. Riga schweigt.
So wie ein Schlüssel schweigt,
wenn um sein Eisen schwitzend
der Puls dessen pocht, der ihn packte.
Der Eroberer kommt stets zu Fall.
Sein Blut auf dem Pflaster
wird schweigen.

Winde rütteln. Winde poltern. Riga schweigt.
Gleichgültigkeit? Stumpfheit? Feigheit?
Frag’ nicht. Du bekommst keine Antwort.
Das Vorübergehende muß schreien.
Sich rechtfertigen. Beweisen.
Das Ewige kann schweigen.

1967
Deutsch von Matthias Knoll

Vizma Belševica (31.05.1931-6.08.2005) war ein lettische Dichterin, Schriftstellerin und Übersetzerin.

Mehr Info: http://www.literatur.lv

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