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Fotos: http://fotki.lv/lv/noskumusi/503281/
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Fehlt es Euch in Eurem grauen Alltagsleben an Farben und Lebensfreude ?!
Dann empfehle ich Euch einen besonderen Besuch in den Weiten Lettlands…
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Von Riga aus müßt Ihr in Richtung Estland fahren, über Allendorf (lett.: Aloja)
bis nach Braslava. Eine schlechte Landstraße führt zum Hof von Karlis Lusis,
die, wie das für Lettland typisch ist, sogar einen eigenen Name trägt: Štākas.
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Am Tor zum Hofeingang sitzt ein komischer Hase – oder ist es ein Teufel ?!
Wenn Ihr hier seid, wird der Künstler zu Euch herauskommen und Euch in
seinen Ausstellungsraum begleiten. In einer kleinen Hütte in einer Hofecke
sind in Regalen bestimmt hunderte von bunten Figuren aus Holz ausgestellt:
Menschlein, Tierlein und kleine Fabelwesen – alles ausgesprochen bunt !!!
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In manchen der Figuren sind sogar führende lettische Politiker zu erkennen.
Nun, sie haben Karlis Lusis zwar nicht Modell gestanden, aber er kennt sie gut
– aus dem Fernsehen.
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Zur sonst braungrauen, im Winter auch weiß-schwarzen Landschaft Lettlands
stehen diese wunderlich-farbigen Figuren in einem eigentümlichen Kontrast…
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Einen besonderen Vorzug hat die Ausstellung gegenüber denen in Riga zudem:
Man kann das, was einem am besten gefällt, sogar mit nach Hause nehmen !!!
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Karlis Lusis wurde 1937 geboren und hat beruflich als Mechaniker gearbeitet.
Irgendwann entdeckte er, daß er sehr hübsche Eßloffel aus Holz basteln kann.
Sein nächster Schritt in Richtung Kunst waren dann seit 1996 diese Holzfiguren.
Meist sind sie 20 bis 30 cm hoch, manche aber auch schon einen ganzen Meter !
Sie ähneln sehr der weithin bekannten polnischen oder litauischen Volkskunst,
die die gelehrten Kunstwissenschaftler gemeinhin als „Naive Kunst“ bezeichnen
– aber davon hat Karlis Lusis noch nie etwas gehört.
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In Sommer hat Karlis Lusis leider keine Zeit für seine Kunst, denn dann muß er
weiter auf dem Acker arbeiten oder Nachbarn helfen. Die langen Winterabende
aber gehören bei ihm der Kunst. Wenn dann wieder der Frühling gekommen ist,
kann man davon ausgehen, daß der kleine Ausstellungraum in seiner Hofecke
wieder ein paar neue Bewohner gewonnen hat…
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Übersetzung: Thomas W. Wyrwoll
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